Andreas Jäschke, Geschäftsführer VTL Vernetzte-Transport Logistik GmbH:
„Wir müssen erkennen, dass in mehreren europäischen Staaten die Befürworter einer Abschottungspolitik auf dem Vormarsch sind. Ursache hierfür ist sicherlich nicht nur die Asyldebatte, sondern auch das ungeschickte Agieren von Politikern in Brüssel und den europäischen Staaten. Statt proaktiv zukunftsorientierte Lösungen zu erarbeiten, wird reagiert und Lösungen präsentiert, die rückwärtsgewandt sind, um dem Mainstream zu entsprechen.
Im digitalen Zeitalter werden Realitäten immer komplexer, was bei vielen Menschen diffuse Zukunftsängste verursacht. Aber es ist keine Lösung, wieder Grenzzäune zu errichten und Grenzkontrollen einzuführen. Der wirtschaftliche Schaden derartiger Maßnahmen wird laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung alleine für Deutschland auf einen 2-stelligen Milliardenbetrag geschätzt.
Bedeutender als die monetären Verluste ist jedoch, dass die in Europa über die vergangenen 100 Jahre von unseren Vätern und Großvätern mit großem Leid erkämpfte Einigkeit und Freizügigkeit leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird.
Diese Errungenschaft der europäischen Familie mit ihren so vielfältigen Facetten ist einmalig auf der Welt. Wir dürfen es nicht zulassen, dass in Deutschland und weiteren europäischen Staaten den Befürwortern nationaler Grenzen das Feld der öffentlichen Meinung überlassen wird. Diese Parteien schüren die nebulösen Ängste in der Bevölkerung und bieten Schwarz-Weiß-Lösungen an, die keine sind. Diese vereinfachten Lösungen funktionieren nicht mehr – nicht in einem Europa, das global vernetzt ist.
Wir in Europa glauben an den Fortschritt und an eine Gesellschaft mit kultureller Vielfalt – das bereichert uns, das soll uns auch in Zukunft auszeichnen.
Unser Slogan lautet nicht umsonst „Wir in Europa“ – und das ist nicht nur eine operative Aussage.
Es ist an der Zeit, dass sich die Menschen im VTL Netzwerk zu Bürgern Europas und zu dieser Gesellschaftsform bekennen. Und dass wir uns ganz klar gegen Abgrenzung und nationalistisches Gedankengut positionieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass durch unsere Gleichgültigkeit die Rattenfänger in Europa mehrheitsfähig werden.
Wir stehen für offene Grenzen. Sie sind das Fundament für ein freies, starkes Europa, und das ist die Lebensqualität, die wir wollen!“